Der Vertrag von Turkmenchay; Ein Friedensvertrag der Qajar-Dynastie und Russlands

Das 19. Jahrhundert war für Persien – oder besser gesagt, für das damalige Iran – eine Zeit des Umbruchs und der ständigen Bedrohungen durch europäische Mächte. Im Schatten des osmanischen Reiches kämpfte Iran mit dem russischen Zarenreich um die Vorherrschaft in Zentralasien. Ein entscheidender Moment dieser komplexen geopolitischen Situation war der Vertrag von Turkmenchay, unterzeichnet im Jahr 1828, der weitreichende Folgen für den iranischen Staat hatte.
Um die Umstände dieses Vertrags besser zu verstehen, müssen wir einen Blick auf die Ereignisse werfen, die ihn vorausgingen:
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Der Russisch-Persische Krieg (1826-1828): Dieser Krieg war das direkte Ergebnis der territorialen Ambitionen Russlands in Transkaukasien und den persischen Kaukasusprovinzen. Nach einer Reihe von militärischen Niederlagen musste Persien schließlich zu Verhandlungen bereit sein.
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Abbas Mirza, der Kronprinz: Der Sohn Fath Alis Schahs und eine prominente Figur des Qajar-Reiches, war für die iranische Kriegsführung verantwortlich. Trotz seiner militärischen Talente konnte er den Vormarsch der russischen Truppen nicht stoppen.
Die Bedingungen des Vertrags von Turkmenchay:
Der Vertrag von Turkmenchay wurde zwischen dem russischen Zaren Nikolaus I. und Fath Ali Schah, dem Schah von Persien, unterzeichnet. Die Hauptbedingungen waren:
Bedingung | Beschreibung |
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Gebietsabtretungen: | Persien musste die Provinzen Aserbeidschan, Georgien und Teile des heutigen Armeniens an Russland abtreten. Dies bedeutete einen erheblichen Verlust an Territorium für Iran. |
Zahlung einer hohen Entschädigung: | Persien sollte eine beträchtliche Summe Geld an Russland zahlen, um die Kriegskosten zu decken. |
Eintritt in den Russisch-Türkischen Krieg: | Persien musste sich auf der Seite Russlands gegen das Osmanische Reich beteiligen – ein Zwang, der |
die politische Unabhängigkeit des iranischen Reiches erheblich einschränkte.
Die Folgen des Vertrags von Turkmenchay:
Der Vertrag von Turkmenchay hatte tiefgreifende Auswirkungen auf Iran:
- Territoriale Verluste: Die Abtretung wichtiger Provinzen schwächte Persien und führte zu Spannungen innerhalb der Bevölkerung.
- Wirtschaftliche Belastung: Die hohen Reparationen belasteten die iranische Wirtschaft,
die bereits durch den Krieg geschwächt war.
- Politische Abhängigkeit: Die Verpflichtung, im russisch-türkischen Krieg zu kämpfen, schränkte
die politische Souveränität des iranischen Reiches ein.
Der Vertrag von Turkmenchay gilt als Wendepunkt in der Geschichte Irans. Er markierte den Beginn einer Periode russischer Dominanz im Kaukasus und schuf eine Spannungszone zwischen Russland und dem britischen Imperium, die sich über Jahrzehnte erstrecken sollte.
Vartan, ein Held der persischen Minderheit:
Obwohl der Vertrag von Turkmenchay als diplomatisches Fiasko für Persien gilt, gab es auch Lichtblicke in dieser düsteren Zeit. Eines der faszinierendsten Beispiele ist Vartan Mamikonian, ein armenischer General, der im 5. Jahrhundert lebte und gegen die persische Herrschaft kämpfte.
Mamikonian, bekannt für seine militärische Brillanz und seinen unerschütterlichen Patriotismus, führte den armenischen Widerstand gegen die Sassaniden – das damalige persische Reich – an. Obwohl er schließlich in einer Schlacht fiel, wurde Mamikonian zu einem Symbol des Widerstands gegen Unterdrückung und zur Quelle der Inspiration für kommende Generationen von Armeniern.
Seine Geschichte ist eine Erinnerung daran, dass selbst in Zeiten größter Herausforderung Mut und Widerstandskraft den Menschen Kraft verleihen können.
Fazit: Der Vertrag von Turkmenchay war ein dunkles Kapitel in der Geschichte Irans. Er verdeutlicht die Komplexität der internationalen Beziehungen im 19. Jahrhundert und die
schwierige Position Persien inmitten der europäischen Großmächte. Doch auch in dieser Zeit gab es Helden wie Vartan Mamikonian, die für ihre Überzeugungen kämpften und Inspiration für kommende Generationen waren. Die Geschichte des iranischen Volkes ist eine Geschichte voller Höhen und Tiefen – ein faszinierendes Zeugnis menschlicher Stärke
und Ausdauer.